So., 12. May 2024, 18:58 Uhr


Aktion, Reaktion und Priorität
Es muss grundsätzlich unterschieden werden, ob eine Karte Voraussetzungen für ihre Aktivierung besitzt oder nicht. Um dies zu verstehen, müssen zunächst wichtige Grundbegriffe erklärt werden.

Drei wichtige Begriffe, um die Spielmechaniken von Yu-Gi-Oh! richtig zu verstehen, bzw. erklären zu können, sind Reaktion, Aktion und Priorität.


Was ist eine 'Aktion'?

Aktionen sind:

  • Das Setzen einer Karte.
  • Die Beschwörung eines Monsters.
  • Eine Angriffserklärung mit einem Monster abgeben.
  • Das Ziehen einer Karte in der Draw Phase.
  • Ein manueller Positionswechsel.

Auf eine Aktion kann grundsätzlich nicht angekettet werden, da Aktionen keine Zaubergeschwindigkeiten besitzen.
Daher kann auf eine Aktion nur mit einer Reaktion geantwortet werden.
Das Durchführen einer Aktion verbraucht NICHT die Priorität eines Spielers.


Was ist eine 'Reaktion'?

Eine Reaktion ist eine Antwort auf eine ausgeführte Aktion eines Spielers. Das Gegenstück zur Reaktion ist das 'anketten'. Da an eine Aktion nun mal nicht angekettet werden kann, wird dies einfach nur als reagieren bezeichnet. Der Begriff taucht also nur auf wenn ein Spieler auf eine Aktion etwas aktivieren möchte und ist daher nur zur Unterscheidung wichtig.


Was ist 'Priorität'?

Allgemeines und Grundregeln zur Priorität:

Bei Yu-Gi-Oh! gab es seit jeher das Problem, dass viele oft nicht wussten, wann welcher Spieler eine Karte aktivieren darf und wann er Sendepause hat. Zwar gab es schon immer das Spielprinzip der Priorität, allerdings dauerte es ewig, bis es auch wirklich ausführlich erklärt wurde.
Priorität bedeutet, das Recht zu haben, eine Karte oder einen Effekt zu aktivieren bzw. generell eine Aktion durchzuführen. Wenn ein Spieler gerade keine Priorität hat, kann er auch nichts machen. Darüber hinaus ist es noch wichtig zu wissen, dass die Priorität immer zwischen beiden Spielern hin- und herwechselt, so dass beide Spieler jeweils abwechselnd die Möglichkeit haben, etwas zu machen.

Was umfasst Priorität?

Grundsätzlich hat immer der Turn Player Priorität, also der Spieler, der gerade am Zug ist. Diese kann er nutzen oder passen, so dass anschließend sein Gegner, also der non-Turn Player, Priorität erhält. Bei ihm beginnt das Spiel erneut von vorn, auch er kann Priorität nutzen oder passen.

Der Turn Player kann seine Priorität nutzen, um beispielsweise eine Zauber- oder Fallenkarte zu aktivieren. Sollte der Turn Player eine Monsterbeschwörung ansagen, so hat zunächst der Turn Player hier Priorität. Er könnte seine eigene Beschwörung annullieren, da dies aber eher unwahrscheinlich ist, erhält der non-Turn Player Priorität, um beispielsweise durch Karten wie "Horn des Himmels" oder "Feierliches Urteil" die Beschwörung zu annullieren. Nutzt der non-Turn Player hier seine Priorität NICHT und passt sie zurück an den Turn Player, so wird das Monster beschworen (ab hier gilt das Monster als erfolgreich beschworen). Dieses Beispiel verdeutlicht auch, dass die Priorität ständig zwischen beiden Spieler hin- und herwechselt.

Der non-Turn Player kann immer nur Karten und Effekte aktivieren, die auch im gegnerischen Zug genutzt werden können. Immer, wenn ein Spieler seine Priorität nutzt, um Karten oder Effekte zu aktivieren, gibt er diese automatisch an den Gegner ab und folglich kann dieser nun seine Karten aktivieren.

Wie allerdings aus den Beschreibungen schon hervorgeht, benötigt ein Spieler IMMER Priorität, wenn er ~ irgendetwas ~ tun will.

Priorität in Ketten:

Sollte ein Spieler seine Priorität nutzen, um den Effekt einer Karte zu aktivieren, so beginnt dieser Effekt eine Kette. Anschließend erhält dessen Gegner Priorität und kann anketten (Priorität nutzen) oder passen. Sollten beide Spieler nacheinander Priorität passen, gilt die Kette als komplett aufgebaut und wird nun von hinten nach vorne aufgelöst (siehe auch Kapitel Ketten). Nach der Auflösung der Kette erhält immer der Turn Player Priorität, d.h. der Spieler, der am Zug ist.

Priorität 'behalten':

Wie schon erklärt wurde, wechselt die Priorität ständig zwischen beiden Spielern hin und her. Dies gilt allerdings nicht für Aktionen. Führt ein Spieler eine Aktion durch, dann behält er seine Priorität.

Allerdings kann der Turn Player nun nicht uneingeschränkt vorgehen und beispielsweise direkt noch ein Monster beschwören. Vielmehr beschränkt sich seine Priorität auf zwei Möglichkeiten:
  • Er kann den Zündeffekt eines Monsters aktivieren (nur bei Beschwörungen!) oder
  • einen Zaubergeschwindigkeit 2 (oder höher) Effekt aktivieren.

Sollte sich durch die Beschwörung ein Triggereffekt aktivieren (z.B. "Zaborg, Monarch des Donners") so wird dadurch automatisch die Priorität des beschwörenden Spielers verbraucht.

Wie mit der Priorität umgegangen wird:

Natürlich könnte ein Spieler seinen Gegner ständig fragen, ob er seine Priorität nutzen will oder nicht. Es ist aber einfacher, wenn der Spieler, der Priorität nutzen will selbst sagt, wenn er das möchte. Beispielsweise ist es bei einer Beschwörung sinnvoll direkt zu sagen: "Ich nutze meine Priorität, um..."

Ebenso gilt das für den non-Turn Player. Wenn der non-Turn Player einen Effekt in der Main Phase 1 aktivieren möchte, der Turn Player aber sofort nach dem Ausspielen eines Monsters einen Angriff deklariert, so kann gesagt werden: "Wenn du die Priorität passt (und das muss der Turn Player, um die Phase zu wechseln), dann aktiviere ich...".

Hier ist grundsätzlich das Gespräch der Spieler wichtig, wenn sich richtig verständigt wird, entstehen auch keine Probleme.

Nun endlich konkrete Beispiele:

Spieler A führt eine Aktion aus: Er beschwört "Jäger im Hinterhalt" offen im Angriffsmodus.
Nun liegt die Priorität bei Spieler A und er kann den Zündeffekt eines Monsters (also z. B. vom eben beschworenen "Jäger im Hinterhalt") oder den Effekt einer Zaubergeschwindigkeit 2 (oder höher) Karte (beispielsweise "Reißender Tribut") nutzen, bevor die Priorität zu seinem Gegner wechselt und dieser eine Reaktion auf die Beschwörung (also die Aktion) durchführen kann.
  • Wenn Spieler A seine Priorität nutzt und den Effekt von "Jäger im Hinterhalt" oder einer anderen Monsterkarte aktiviert, wechselt die Priorität automatisch zu Spieler B, der nun 2 Möglichkeiten hat.
  • Er kann an den Effekt mit einer anderen Karte anketten (z. B. "Kräfte rauben").
  • Er kann nun auf die Beschwörung mit einer geeigneten Karte reagieren (z. B. "Bodenlose Fallgrube").
  • Wenn Spieler A seine Priorität NICHT nutzt und darauf verzichtet, den Effekt von "Jäger im Hinterhalt" oder eine andere Karte bzw. einen anderen Effekt zu aktivieren, wechselt die Priorität automatisch zu Spieler B.
  • Spieler B kann nun eine Reaktion auf die Aktion von Spieler A (Beschwörung von "Jäger im Hinterhalt") spielen.
  • Wenn Spieler B nun z. B. "Bodenlose Fallgrube" oder "Reißender Tribut" aktiviert, wird dadurch "Jäger im Hinterhalt" zerstört und Spieler A konnte dessen Effekt nicht nutzen.

Spieler A (Turn Player) befindet sich in seiner Main Phase 1 und beschwört einen "X-Säbel Airbellum" als Normalbeschwörung. Er nutzt seine Priorität nicht und deklariert einen direkten Angriff mit "X-Säbel Airbellum" auf die Lebenspunkte von Spieler B (non-Turn Player).
  • Spieler B kann im Nachhinein noch "Angsteinjagendes Gebrüll" aktivieren, da Spieler A nicht angesagt hat, dass er von Main Phase 1 in die Battle Phase wechseln möchte. In diesem Fall hätte er Priorität passen müssen und Spieler B hätte "Angsteinjagendes Gebrüll" aktivieren können.
  • Das Spiel wird wieder in den Start Step zurück gedreht und Spieler A darf während dieses Spielzuges, wegen des Effekts von "Angsteinjagendes Gebrüll", keinen Angriff deklarieren.


Priorität in Phasen

Gerade in der Standby, End Phase oder auch am Ende der Battle Phase kann es vorkommen, dass mehrere Effekte aufgelöst werden wollen, allerdings kein genauer Zeitpunkt festgelegt wird, wann diese Effekte genau verrechnet werden sollen. Daher lösen wir diese Effekte gemäß dem Prioritäten-Prinzip auf und NICHT wie im Kapitel simultane Effekte beschrieben.
Im einfachsten Fall kontrolliert ein Spieler alle Effekte, die in der aktuellen Phase aufgelöst werden müssen. Er kann dann die Reihenfolge bestimmen, in der die Effekte aufgelöst werden sollen.

Beispiel:

Der Turn Player befindet sich in seiner Standby Phase und kontrolliert einen aktiven "Friedensbote", sowie einen "Baumfrosch", der sich in seinem Friedhof befindet.
  • Der Spieler kann frei bestimmen, in welcher Reihenfolge die Effekte aufgelöst werden sollen.
  • Folglich kann zunächst entschieden werden, dass die Erhaltungskosten von "Friedensbote" nicht gezahlt werden sollen und folglich landet die Zauberkarte auf dem Friedhof.
  • Anschließend kann "Baumfrosch" als Spezialbeschwörung aufs Spielfeld beschworen werden.

Etwas komplizierter wird es, wenn sowohl der Turn Player, als auch der non-Turn Player jeweils mindestens einen Effekt besitzen, der aufgelöst werden muss. Da der Turn Player grundsätzlich Priorität hat, kann er nun einen seiner Effekte aktivieren oder Priorität passen. Aktiviert er einen Effekt, wird wie bei einer Kettenbildung weiter verfahren. Danach hat der Turn Player erneut Priorität und kann den nächsten Effekt aktivieren. Nur wenn er passt, kann der non-Turn Player einen seiner Effekte aktivieren. Tut er dies nicht, kann er sämtliche seiner Effekte aktivieren, bevor der non-Turn Player dies kann.

Beispiel:

Der Turn Player greift mit seinen beiden "Gladiatorungeheuer Laquari" jeweils einen in Verteidigungsposition liegenden "Gladiatorungeheuer Hoplomus" seines Gegners an.
  • Am Ende seiner Battle Phase kann er die Effekte beider 'Gladiatoren' aktivieren und auflösen, noch bevor der Gegner die Gelegenheit hat, dies mit seinen eigenen 'Gladiatoren' zu machen.

Wenn beide Spieler passen und einen Effekt aktivieren müssen, so MUSS der Turn Player einen seiner Effekte aktivieren (ansonsten könnte das Spiel ja endlos fortgeführt werden). Wenn dies geschehen ist (und niemand anketten möchte), so wird der Effekt aufgelöst und das Spiel geht erneut von vorne los. Der Turn Player hat nun also erneut das Recht, einen seiner Effekte zu aktivieren oder Priorität zu passen, usw.

Sollte der Turn Player keinen Effekt mehr kontrollieren, der aufgelöst werden muss, so müssen die Effekte des non-Turn Players aufgelöst werden. Sollte also der non-Turn Player immer Priorität passen, muss der Turn Player all seine Effekte zuerst auflösen.


Ablauf einer Beschwörung

Eine Beschwörung hat einen Ablauf, der sehr genau verfeinert werden kann. In den meisten Fällen ist es nicht wichtig, den 100 prozentig genauen Ablauf einer Beschwörung zu kennen, doch es kann in einigen kritischen Fällen sehr hilfreich sein.

Teil 1: Ansage der Beschwörung

Es nimmt wohl niemand so genau und sagt jede Einzelheit jedes Zugs ganz genau an. Trotzdem müsste jede Beschwörung genau genommen zunächst einmal angekündigt werden. In der Praxis spielt selten jemand mit dieser genauen Ansage der Beschwörung, sondern legt das zu beschwörende Monster gleich aufs Feld. In diesem Fall ist es dann trotzdem noch möglich diese Beschwörung mit "Feierliches Urteil" etc. nachträglich zu annullieren, bevor irgendwelche Effekte des zu beschwörenden Monsters aktiv werden.
Bei Tributbeschwörungen und internen Spezialbeschwörungen, welche Kosten besitzen, werden jetzt die Monster tributet (auf den Friedhof gelegt) bzw. die Kosten erbracht. Eine nicht-externe Beschwörung kann immer nur auf einem neutralen Game State durchgeführt bzw. angesagt werden!

Teil 2: Mögliche Annullierung der Beschwörung

Das Monster wird auf das Spielfeld gelegt, hat allerdings weder einen Effekt noch zählt es als erfolgreich beschworen. Zunächst erhält der Turn Player Priorität um seine eigene Beschwörung zu annullieren, da das in der Regel nicht der Fall ist, bekommt der non-Turn Player nun Priorität, um die Beschwörung zu annullieren. Kartenbeispiele wären: "Horn des Himmels", "Zurückgezwungen", "Unterdrückungsherrschaft" oder "Feierliches Urteil".
Es ist durchaus möglich die Beschwörung eines "Jinzo" mit den gerade genannten Karten zu annullieren, da sein permanenter Effekt, welcher die Aktivierung von Fallenkarten verbietet und deren Effekte annulliert, erst aktiv ist, wenn "Jinzo" als erfolgreich beschworen gilt.
Wenn der Gegner eine dieser Karten oder Effekte aktiviert, erhält jetzt wieder der Turn Player die Möglichkeit, hieran etwas anzuketten. Hierbei sollte insbesondere auf die Zaubergeschwindigkeiten geachten werden. Wenn es dem Turn Player dadurch gelingt, die Annullierung der Beschwörung durch den non-Turn Player zu verhindern, kann der non-Turn Player keine weitere Karte spielen, die diese Beschwörung verhindern soll.

Teil 3: Die endgültige Beschwörung des Monsters

Ab jetzt zählt das Monster als 'erfolgreich beschworen' und der Game State ändert sich von 'neutral' zu 'Beschwörung'. Permanente Effekte wie die eines "Jinzo" oder der erste Effekt des "Drache des Lichts und der Finsternis" werden nun, sofern sie nicht annulliert werden, sofort aktiv.

Nachdem nun alle auf dem Spielfeld aktiven permanenten Effekte (Spielfeldzauber etc.) verrechnet wurden und alle triggernden Effekte auf der Kette sind, bekommt der Spieler Priorität, dessen Effekt NICHT der Letzte auf der Kette ist. Wenn es keine triggernden Effekte gibt, bekommt jetzt der Turn Player Priorität. Diese kann er nutzen oder passen. Durch das passen erhält der non-Turn Player Priorität und kann somit auf die Beschwörung reagieren.

Da permanente Effekte bei der Beschwörung der Monster sofort aktiv werden, noch bevor irgendetwas aktiviert werden kann, können von nun an auch KEINE Fallenkarten ("Bodenlose Fallgrube") mehr gespielt werden, wenn ein "Jinzo" beschworen wurde.

Eigentlich ist dieser Abschnitt nur wichtig, um zu verstehen, dass auch die Beschwörung von "Jinzo" durch "Ernste Warnung", "Unterdrückungsherrschaft" oder auch "Feierliches Urteil" annulliert werden kann, aber dass beispielsweise "Bodenlose Fallgrube" nicht aktiviert werden kann.


Effektarten bei Beschwörungen

In diesem Kapitel gehen wir speziell auf Tributbeschwörungen ein. Im Prinzip funktionieren die folgenden Erklärungen bei anderen Formen der Beschwörung nicht anders, sie sind nur auf Tributbeschwörungen zugeschnitten.

Bei einer (Tribut-)beschwörung können mehrere verschiedene Effekte aktiviert werden, wenn ein Monster beschworen wird:

  • Ein non-optionaler Triggereffekt, der beim tributen reagiert, wie "Sangan".
  • Ein optionaler oder non-optionaler Triggereffekt, der auf die Beschwörung reagiert, wie "Möbius, der Frostmonarch", "Thestalos, der Feuersturmmonarch".
  • Ein Zündeffekt eines offenen Monsters das du kontrollierst, eines Monsters in deinem Friedhof oder in deiner Hand, sofern der Effekt Kettenglied 1 sein würde.
  • Ein Schnelleffekt der keine Aktivierungsbedingung besitzt, wie "D.D. Krähe".
  • Auch können diverse permanente Effekte greifen und Effekte von Zauber- und Fallenkarten, sowie Karten die auf Effektaktivierungen reagieren aktiviert werden, dazu aber später mehr.

Wie diese Effekte aufgelöst werden, wird im folgenden Kapitel beschrieben.
Um dieses Kapitel richtig zu verstehen, sollten zuvor simultane Effekte, die Monstereffekte, sowie Aktion, Reaktion und Priorität gelesen und verstanden worden sein.

Damit ein Tributmonster aufs Feld beschworen werden kann, sind dafür (abhängig von dessen Stufe) 1 oder 2 Monster als Tribut notwendig. Wenn die tributeten Monster über einen non-optionalen Triggereffekt wie z. B. "Sangan" verfügen, triggern ihre Effekt bereits jetzt und werden nach der erfolgreichen Beschwörung als erstes auf die Kette gesetzt (aktiviert). Optionale Triggereffekte, wie der des "Jinzo - Rückholer", verpassen bei einer Tributbeschwörung ihr Timing, da sie JETZT aktiviert werden müssten und somit später nicht aktiviert werden können. Wenn mehrere Monster mit non-optionalen Triggereffekten tributet werden, kommen diese dann gemäß den Regeln des Kapitels simultane Effekte auf die Kette.
Wenn das Tributmonster dann erfolgreich beschworen wurde, wird zuerst geschaut, ob es einen Effekt gibt, der seine Effekte annulliert. Ein typischstes Beispiel hierfür wäre ein aktives "Kräfte rauben". Sollte dies nicht der Fall sein, werden dessen permanente Effekte (sofern vorhanden) sofort aktiv und setzen einen neuen 'Zeitstempel', damit wir wissen, dass diese zuletzt aktiviert wurde.
Jetzt werden alle übrigen, auf dem Spielfeld aktiven, permanenten Effekte verrechnet.
Nun triggern die Effekte die eine Tribut-/Normalbeschwörung als Auslöser haben. Beispiele hierfür sind "Mystischer Puppenspieler" und "Caius der Schattenmonarch".
Jetzt kommen alle bisher getriggerten Effekte auf EINE Kette und werden somit aktiviert.
Die Effekte der tributeten Monster und die Effekte, die auf eine Beschwörung triggern, wie "Zaborg, Monarch des Donners", gehen NICHT zusammen nach dem Prinzip der simultanen Effekte auf die Kette. Zuerst aktivieren sich die Friedhofseffekte nach dem simultanen Prinzip und danach ketten sich all die, auf die Beschwörung triggernden, Effekte wieder nach dem simultanen Prinzip an diese Effekte an.
Grund dafür ist, dass die Effekte zu unterschiedlichen Zeiten triggern bzw. getriggert haben.

Optionale Triggereffekte wie von "Möbius, der Frostmonarch", können auch dann aktiviert werden, wenn sie nicht Kettenglied 1 sein würden. Grund hierfür ist, dass die Effekte auf den Game State triggern, welcher im Aufbau der Kette nicht verändert wird und diese folglich auch zu einem späteren Zeitpunkt aktiviert werden können.
Achtung: Der Effekt muss allerdings beim nächstmöglichen Aktivierungszeitpunkt aktiviert werden, ansonsten gilt der Effekt als nicht aktiviert und wir können ihn bei selbigen Game State auch nicht mehr aktivieren. Dazu ein Beispiel:

"Sangan" wird für "Möbius, der Frostmonarch" tributet und daher nach der erfolgreichen Beschwörung zu Kettenglied 1.
  • Die Effekte gehen nicht nach SEGOC auf die Kette, daher dürfte das Timing für den Monarchen vorbei sein, doch der Effekt triggert noch auf die Beschwörung bzw. auf den Game State.
  • Nachdem "Sangan" zu Kettenglied 1 wurde, ist der einzige Zeitpunkt gekommen den optionalen Triggereffekt von "Möbius, der Frostmonarch" zu aktivieren, der Effekt des Monarchen wird also zu Kettenglied 2.
  • Würde sich der Turn Player hier nicht dazu entscheiden, den Effekt von "Möbius, der Frostmonarch" zu aktivieren, so kann er ihn auch nicht später bei demselben Game State aktivieren.

Nachdem nun alle getriggerten Effekte auf der Kette sind, bekommt derjenige Spieler Priorität, dessen Effekt nicht als letzter auf der Kette ist.

Zündeffekte wie die von "Truppen im Exil" oder "Jäger im Hinterhalt" können nur aktiviert werden, wenn sie Kettenglied 1 sein würden. Grund dafür ist, dass wir Zündeffekte immer als Kettenglied 1 aktivieren müssen.

Sobald der Gegner Priorität erhält, kann er diese nutzen um entweder an den als letztes aktivierten Effekt anzuketten oder um auf die Beschwörung mit Karten wie "Reißender Tribut" zu reagieren. Diese komplex erscheinende Prozedur soll nun wie gewohnt in Beispielen verdeutlicht werden.

Beispiele:

Auf dem Spielfeld befindet sich ein aktives "Kräfte rauben". Spieler A tributet seinen "Baumfrosch" für "Jinzo".
  • Nachdem "Jinzo" beschworen wurde, wird geschaut, ob sich bereits permanente Effekte auf dem Feld befinden, welche seinen Effekt annullieren könnten.
  • Da sich ein aktives "Kräfte rauben" auf dem Spielfeld befindet wird der permanente Effekt von "Jinzo" annulliert, daher tritt dieser nicht in kraft.

Spieler A tributet einen "Goblinzombie", um "Das Ende von Anubis" zu beschwören.
  • Zunächst geht der "Goblinzombie" auf den Friedhof und triggert zunächst, jedoch wird sein Effekt noch nicht aktiviert.
  • "Das Ende von Anubis" wird nun beschworen und da es keinen Effekt gibt der seinen annulliert, wird dessen permanenter Effekt sofort aktiv.
  • Der Effekt des "Goblinzombie" wird jetzt aktiviert, allerdings beim Auflösen vom permanenten Effekt von "Das Ende von Anubis" annulliert, da sich sein Effekt im Friedhof aktiviert hat.

Auf dem Spielfeld befindet sich eine aktive "Stufenbeschränkung - Gebiet B". Spieler A tributet einen "Jinzo - Rückholer" um "Horus der Schwarzflammendrache LV6" zu beschwören.
  • "Horus der Schwarzflammendrache LV6" wird beschworen und es wird zunächst überprüft, ob sein Effekt annulliert wird.
  • Da kein solcher Effekt aktiv ist, wird der Effekt von "Horus der Schwarzflammendrache LV6" aktiv und er ist fortan von Zauberkarten nicht betroffen ist.
  • Daher hat "Stufenbeschränkung - Gebiet B" keinen Effekt auf ihn und er bleibt offen in Angriffsposition auf dem Spielfeld.
  • Da "Jinzo - Rückholer" einen optionalen Triggereffekt besitzt verpasst er bei einer Tributbeschwörung sein Timing und der Effekt kann nicht aktiviert werden. (Der Game State ist inkorrekt).

Nach diesen einführenden relativ einfachen Beispielen gehen wir einen Schritt weiter.

Kompliziertere Beispiele:

Spieler A tributet einen "Sangan" und einen "Baumfrosch", um "Dunkler Magier des Chaos" zu beschwören. Auf dem Spielfeld befindet sich eine "Mystische Plasma-Zone" und ein "Mysteriöser Puppenspieler" auf der Seite von Spieler B.
  • "Dunkler Magier des Chaos" kommt aufs Spielfeld und da es keinen Effekt gibt der seine annulliert und er selbst keinen permanenten Effekt hat zu diesem Zeitpunkt, werden einfach alle bereits aktiven permanenten Effekte verrechnet.
  • Die ATK von "Dunkler Magier des Chaos" wird durch "Mystische Plasma-Zone" um 500 Punkte erhöht und seine DEF wird um 400 Punkte verringert.
  • Jetzt aktiviert sich der Effekt des tributeten "Sangan" und der getriggerte, nicht optionale Triggereffekt von "Mysteriösen Puppenspieler" von Spieler B geht als zweites auf die Kette (Achtung: "Sangan" geht NICHT simultan auf die Kette!). Der ebenfalls getriggerte optionale Triggereffekt von "Dunkler Magier des Chaos" kann aktiviert und als drittes auf die Kette gelegt werden. (Die beiden auf die Beschwörung triggernden Effekte - "Mysteriösen Puppenspieler" und "Dunkler Magier des Chaos"), sind wieder nach dem Prinzip der simultanen Effekte auf die Kette gekommen).
  • Nun erhält der Gegner Priorität, da sein Effekt nicht als letzter auf der Kette liegt, und kann an den Effekt des Magiers anketten oder nachträglich auf die Beschwörung reagieren. Beide Spieler passen Ihre Priorität.
  • Zunächst darf sich Spieler A nun die, bei Aktivierung des Effektes von "Dunkler Magier des Chaos" gewählte, Zauberkarte aus seinem Friedhof auf die Hand nehmen. Als nächstes erhöhen sich die Lebenspunkte von Spieler B um 500 Punkte. Zum Schluss sucht sich Spieler A durch den Effekt vom "Sangan" ein entsprechendes Monster aus seinem Deck.

Wichtig: Wenn ein Monster für eine Tributbeschwörung tributet wird und der Effekt des Monsters dann triggert (z.B. "Sangan" welcher auf den Friedhof gelegt wird), dann wird hier das tributete Monster vorgemerkt und auch zu Kettenglied 1, selbst wenn das Tributmonster noch einen Effekt aktivieren könnte (z.B. "Caius der Schattenmonarch"). Hier wäre dann der Monarch auf jeden Fall Kettenglied 2, denn der Triggerzeitpunkt (die Beschwörung) ist etwas später.

Spieler A tributet einen "Sangan" für "Zaborg, Monarch des Donners". Auf dem Spielfeld befinden sich ein aktives "Letzte Angriffsbefehle", sowie ein offenes "Stolpern".
  • "Zaborg, Monarch des Donners" kommt aufs Spielfeld und es werden zuerst alle permanenten Effekte verrechnet, da "Zaborg, Monarch des Donners" sich bereits in Angriffsposition befindet, hat "Letzte Angriffsbefehle" zunächst keinen Einfluss auf ihn.
  • Nun wird der Effekt des tributeten "Sangan" auf die Kette gelegt und es triggern die non-optionalen Effekte von "Zaborg, Monarch des Donners" und das "Stolpern" von Spieler B auf den jetzigen Game State. "Sangan"s Effekt löst sich als Kette noch nicht auf, da der 'Prozess der Beschwörung' noch nicht abgearbeitet wurde! Wieder simultan getriggert wird "Zaborg, Monarch des Donners" zu Kettenglied 2 und "Stolpern" zu Kettenglied 3.
  • Nun erhält Spieler A Priorität, da sein Effekt nicht der letzte auf der Kette ist. Da keiner mehr anketten möchte, löst sich die Kette auf.
  • Direkt nach Auflösung des Effekts von "Stolpern" wird der permanente Effekt von "Letzte Angriffsbefehle" aktiv und dreht "Zaborg, Monarch des Donners" sofort wieder in Angriffsposition. Anschließend zerstört "Zaborg, Monarch des Donners" das gezielte Monster und zuletzt muss noch ein Monster für "Sangan"s Effekt gesucht werden.

Spieler A hat durch "Seelentausch" die Möglichkeit bekommen den gegnerischen "Goblinzombie" zu tributen. Er tributet diesen und seinen "Sangan" für den "Drache des Lichts und der Finsternis". Auf der Seite von Spieler A liegt ein "Mysteriöser Puppenspieler" und auf der Seite von Spieler B liegt ein offenes "Stolpern".
  • "Drache des Lichts und der Finsternis" kommt aufs Feld und da es keinen Effekt gibt der seinen permanenten Effekt annulliert, wird dieser aktiv und er ist von nun an vom Attribut LICHT und FINSTERNIS.
  • Die Effekte der tributeten Monster und die Effekte die auf die Beschwörung triggern gehen NICHT zusammen nach dem Prinzip der simultanen Effekte auf die Kette. Beide Effektarten gehen für sich selbst simultan auf die gleiche Kette.
  • Der "Sangan" von Spieler A wird Kettenglied 1, gefolgt vom Effekt des "Goblinzombie" von Spieler B. Dies war die simultane Aktivierung der Friedhofseffekte.
  • Es folgen die auf die Beschwörung triggernden Effekte. Es wird "Mysteriöser Puppenspieler" zu Kettenglied 3 und "Stolpern" von Spieler B zu Kettenglied 4. Auch diese beiden Effekte wurden simultan auf die Kette gelegt.
  • Erst jetzt aktiviert sich der non-optionale Schnelleffekt des "Drache des Lichts und der Finsternis" und heftet sich an das LETZTE gebildete Kettenglied und da nun alles mögliche aktiviert wurde, kann die Kette nun in umgekehrter Reihenfolge aufgelöst werden.
  • Wichtig ist hier noch zu wissen, dass unser "Drache des Lichts und der Finsternis" in dieser Kette nichts annullieren kann, da er hier Stolpern als 4. Kettengied annullieren müsste, was jedoch nicht möglich ist, denn "Drache des Lichts und der Finsternis" kann nur Kartenaktivierungen (offen auf das Feld bringen) von Zauberkarten annullieren.


Der Game State

Allgemeines
In diesem Kapitel gehen wir auf eine inoffizielle Spielsituation ein. Der Game State wurde zwar von offizieller Seite nie genau beschrieben, spielt jedoch eine wichtige Rolle zum Verständnis einiger Spielsituationen. Zunächst muss geklärt werden was der Game State ist und wozu er überhaupt gut ist.

Der Game State (übersetzt Spielstatus) gibt das wieder, was gerade im Spiel passiert ist. Auch wenn gerade im Spiel nichts passiert, so gibt der Game State das wieder. Nur bei einem 'neutralen' Game State hat der Turn Player die Möglichkeit, Karten allgemein von der Hand zu spielen (außer durch Karten wie "Letztes Angebot", "Staubtornado", etc., welche etwas anderes vorschreiben).

Beispiele: ein Monster normal beschwören, ein Monster intern als Spezialbeschwörung beschwören, eine normale Zauberkarte aktivieren, eine Fallenkarte setzen, usw.

Der Game State verändert sich aufgrund von Aktionen und Auflösungen von Effekten, wie beispielsweise:

  • Karte gezogen (eine oder mehrere)
  • Angriff
  • Beschwörung (normal, spezial, flipp)
  • Karte gesetzt
  • Karte wurde zerstört
  • Karte wurde aufgenommen
  • Kontrolle wechselt etc.
  • neutral (im Spiel passiert gerade nichts, der Turn Player hat volle Priorität)

Wichtig ist, dass sich der Game State im Aufbau einer Kette nicht verändert.

Beispiel:

Spieler A Beschwört einen "Schicksalsheld - Dasher". Da eine solche Aktion nur bei einem neutralen Game State durchgeführt werden kann, ändert sich nun der Game State von 'neutral' zu 'Beschwörung' (Normal- bzw. Tributbeschwörung). Spieler A hat noch einen verdeckten "Reißender Tribut", sowie sein Gegner eine verdeckte "Bodenlose Fallgrube".
  • Spieler A hat zwar Priorität möchte diese allerdings nicht nutzen, worauf Spieler B seine "Bodenlose Fallgrube" aktiviert. Da die Aktivierungsbedingung von "Bodenlose Fallgrube" mit dem Game State übereinstimmt ist die Kartenaktivierung legal.
  • Eine Kette hat begonnen, der Game State ändert sich jedoch nicht und lautet immer noch 'Beschwörung'. Woraufhin jetzt Spieler A seinen verdeckten "Reißender Tribut" aktivieren kann. Anschließend löst sich die Kette auf, zuletzt die "Bodenlose Fallgrube", welche ohne Auswirkungen aufgelöst wird.
  • Der Game State ändert sich nun nach der Kette zu 'Karte ohne Auswirkungen aufgelöst'.

Das objektiv letzte was passiert ist nach der Auflösung einer Kette gibt also den Game State an, bis die Spieler Priorität gepasst haben.
Auch wenn ein Spieler Priorität gepasst hat, kann anschließend noch auf den Game State reagiert werden, sofern der Gegner seine Priorität genutzt hat.

Damit der Game State seinen 'neutralen' Zustand erreicht, müssen beide Spieler nach einer Aktion oder nach einer Effektauflösung jeweils einmal nacheinander bei leerer Kette ihre Priorität passen.

Beispiel:

Spieler A beschwört "Schicksalsheld - Dasher".
  • Der Game State wird von 'neutral' zu 'Beschwörung' geändert.
  • Spieler A hat nun Priorität um einen Effekt zu aktivieren. Spieler A passt nun seine Priorität.
  • Nun kann Spieler B seine Priorität nutzen um einen entsprechenden Effekt zu aktivieren, allerdings passt nun Spieler B ebenfalls.
  • Da beide Spieler ihre Priorität einmal hintereinander gepasst haben und kein Effekt auf der Kette liegt, wird der Game State von 'Beschwörung' wieder zu 'neutral'.

Man merkt schnell, dass der Game State immer wieder zu einem Punkt zurückkommt, damit die Spieler entsprechende Aktionen durchführen können. Auch hängen Priorität, Aktivierungsbedingungen und Game State sehr nah bei einander. Wer das verstanden hat, ist im Verständnis der Spielmechaniken schon einen großen Schritt weiter.


Der 'Phasenwechsel'
Die oft genannte Aktion 'Phasenwechsel' ist im Grunde nur eine Vereinfachung, da es sie streng genommen nicht gibt. Immer, wenn der Turn Player in eine neue Phase eintritt, hat er Priorität. Will er in die nächste Phase eintreten, muss er Priorität passen. Folglich bekommt nun der non-Turn Player die Gelegenheit, einen geeigneten Effekt zu aktivieren, bevor das Spiel mit der nächsten Phase weitergeht.
Erst, wenn beide Spieler einmal Priorität gepasst haben und keinen Effekt mehr genutzt haben (also beide bei neutralem Game State gepasst haben), geht es mit der nächsten Phase weiter. Daher gibt es nicht die Möglichkeit auf einen 'Phasenwechsel zu reagieren'.

Im Grunde wird nur ganz normal Priorität genutzt, die der Gegner zwangsweise erhält, wenn der Turn Player in die nächste Phase eintreten möchte. Nach dem Wechsel einer Phase ist der Game State weiterhin neutral, der Turn Player hat wieder Priorität.

Beispiel:

Spieler A kontrolliert seit einer Runde einen "Pechschwarzer Wolfskrieger" in offener Angriffsposition und möchte von der Main Phase 1 in die Battle Phase übergehen. Hierzu passt er seine Priorität bei leerer Kette und neutralem Game State. Nun aktiviert Spieler B eine "Feindkontrolle" und dreht den "Pechschwarzer Wolfskrieger" in Verteidigung.
  • Da Spieler B seine Priorität nicht gepasst hat, kam es nicht zum Phasenwechsel. Das Spiel befindet sich nach wie vor in Main Phase 1.
  • Spieler A hat seinen "Pechschwarzer Wolfskrieger" in diesem Zug weder beschworen noch seine Kampfposition geändert und kann jetzt den "Pechschwarzer Wolfskrieger" wieder in Angriffsposition drehen und nach dem Phasenwechsel in der Battle Phase angreifen.


Kampfposition ändern

Manuelle Änderung
Mit 'manuell' ist die Änderung der Kampfposition eines Monsters 'von Hand' gemeint. Sprich: Der Spieler nutzt das Recht, die Kampfposition eines der Monster unter seiner Kontrolle zu verändern.
Dies ist nicht uneingeschränkt möglich. Die Kampfposition eines Monsters kann nur dann von Hand geändert werden, wenn:

  • Die Kampfposition des Monsters in dieser Runde noch nicht manuell geändert wurde.
  • Das Monster nicht während dieses Spielzuges durch den Turn Player beschworen wurde.
  • Der Spieler während dieses Spielzuges noch keinen Angriff mit diesem Monster deklariert hat.

Wenn diese 3 Regeln beachtet werden, kann einfach bestimmt werden, ob die Position eines Monsters manuell verändert werden darf oder nicht. Zudem müssen wir uns in einem neutralen Game State befinden, um unsere Priorität für diese Aktion nutzen zu können.

Beispiele:

Spieler A greift mit seinem "Cyber Drache"n einen verdeckt liegenden "Verwandlungskrug #2" von Spieler B an. Der Flippeffekt des "Verwandlungskrug #2" wird aufgelöst und so kann Spieler B zwei Monster verdeckt spezial beschwören. Spieler A hat eine "Gedankenkontrolle" auf der Hand.
  • Spieler A könnte jetzt in seiner Main Phase 2 "Gedankenkontrolle" aktivieren, um ein verdeckt liegendes Monster von Spieler B zu übernehmen.
  • Da das Monster nicht vom Turn Player (Spieler A) beschworen wurde, kann dessen Position in dieser Runde manuell geändert werden.
  • Spieler A kann das Monster daher per Flippbeschwörung beschwören.

Spieler A's "Heimlicher Vogel" wurde durch einen Angriff von Spieler B aufgedeckt. Spieler A ist am Zug und sein "Heimlicher Vogel" befindet sich immer noch in offen liegender Verteidigungsposition.
  • Spieler A kann den "Heimlicher Vogel" jetzt durch seinen eigenen Effekt verdecken.
  • Anschließend kann Spieler A den "Heimlicher Vogel" manuell per Flippbeschwörung beschwören, da seine Kampfposition in dieser Runde noch nicht manuell geändert wurde.
  • Danach ist es Spieler A nicht mehr möglich, den Effekt des "Heimlicher Vogel" ein weiteres Mal einzusetzen, um ihn wieder zu verdecken, weil der Effekt diese Runde ja schon aktiviert wurde.

Spieler A ist am Zug. Spieler B aktiviert als Reaktion in Spieler A's Draw Phase sein verdeckt liegendes "Buch des Mondes", um den offen in Angriffsposition liegenden "Jäger im Hinterhalt" von Spieler A zu verdecken.
  • Spieler A kann seinen "Jäger im Hinterhalt" in der laufenden Runde wieder von Hand per Flippbeschwörung beschwören, da dessen Kampfposition in dieser Runde noch nicht manuell verändert wurde.

Spieler A greift mit seinem "Geister-Sensenmann" direkt an. Spieler B aktiviert "Sündenbock".
  • Es erfolgt ein Replay, Spieler A entscheidet sich dazu, nicht mehr anzugreifen.
  • Spieler A kann die Position seines "Geister-Sensenmann" nicht mehr ändern, da dieses Monster in dieser Runde bereits angegriffen hat.

Spieler A beschwört "Jinzo" per Tributbeschwörung. Anschließend aktiviert er "Schwerer Sturm".
  • Spieler B kettet daran eine "Feindkontrolle" an.
  • Die Kette wird von hinten aufgelöst, daher dreht zunächst die "Feindkontrolle" den "Jinzo" in Verteidigungsposition.
  • Da "Jinzo" in dieser Runde vom Turn Player beschworen wurde, kann seine Position nicht mehr manuell geändert werden.


Karteneffekt Änderung
Grundsätzlich ist es zu jederzeit möglich, die Kampfposition eines Monsters durch einen Karteneffekt zu verändern (wie gerade in einigen Beispielen schon deutlich wurde). Die Regeln für die manuelle Änderung der Kampfposition eines Monsters gelten NICHT für eine Änderung durch einen Karteneffekt! Wir dürfen die Kampfposition eines Monsters unendlich oft durch einen Karteneffekt in einer Runde ändern.

Beispiele:

Spieler A flippt seinen "Heimlicher Vogel", anschließend greift er mit ihm an.
  • Spieler A kann den "Heimlicher Vogel" in Main Phase 2 durch seinen eigenen Effekt verdecken.
  • Auch nach einem Angriff kann die Kampfposition noch durch einen Effekt geändert werden.

Spieler A flippt seinen "Nadelwurm", um dessen Flippeffekt zu aktivieren. Anschließend aktiviert er "Buch des Mondes" und verdeckt seinen "Nadelwurm" wieder. Danach aktiviert er "Buch von Taiyou", um den "Nadelwurm" erneut zu flippen.
  • Auch nach einer manuellen Änderung der Kampfposition UND einer Änderung durch einen Effekt ist es möglich, die Kampfposition eines Monsters durch einen Effekt zu verändern.
  • Theoretisch könnte Spieler A noch ein weiteres "Buch des Mondes" und anschließend noch ein "Buch von Taiyou" aktivieren.

Es gibt einige Karteneffekte, die Positionsänderungen von Monstern verbieten (z. B. beim verbotenen "Tausendäugiges Opfer"). Diese beschränken sich grundsätzlich nur auf manuelle Positionsänderungen, Änderungen der Kampfposition durch einen Karteneffekt sind auch weiterhin möglich.
Bei einem aktivem "Stufenbeschränkung Gebiet - B" ist es noch möglich, die Kampfposition von Monstern der Stufe 4 oder höher sowohl manuell als auch durch Karteneffekte zu ändern. Die Monster werden anschließend sofort wieder in die Verteidigungsposition gedreht!


Verdeckte Monster

Es ist nicht jedem Spieler klar, dass verdeckt liegende Monster nicht genauso wie offen liegende Monster behandelt werden. Daher gehen wir in diesem Kapitel näher auf dieses Thema ein.


Eigenschaften von verdeckten Monstern
Ein verdeckt liegendes Monster besitzt KEINEN Typ (z. B. 'Krieger'). Ebenso besitzt es KEINE Stufe, KEINE Eigenschaft (z. B. 'WASSER') und keine ATK oder DEF. Ferner hat es keinen Namen und keinen Effekt.
Ein verdeckt liegendes Monster gilt einfach nur als verdeckt liegendes Monster.

Beispiel:

Spieler A hat einen verdeckt liegenden "Speer-Drache" und einen offen liegenden "Herr der Drachen" auf seiner Spielfeldseite. Spieler B aktiviert "Adliger der Auslöschung" und zielt auf den verdeckt liegenden "Speer-Drache".
  • Da ein verdeckt liegendes Monster keinen Typ hat, wird "Speer-Drache" nicht als Monster vom Typ 'Drache' angesehen.
  • Der Effekt von "Herr der Drachen" schützt "Speer-Drache"n nicht vor dem zielenden Effekt von "Adliger der Auslöschung".
  • "Speer-Drache" wird durch "Adliger der Auslöschung" verbannt.

Es ist allerdings möglich, ein verdeckt liegendes Monster als Kosten einer anderen Karte als Tribut anzubieten, wenn das Monster bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss!

Spieler A hat einen verdeckt liegenden "Baumfrosch", aktiviert "Spiritistische Wasserkunst - Aoi" und tributet den verdeckten "Baumfrosch".
  • Dieser Spielzug ist vollkommen legal, da Spieler A auch weiterhin verdeckt liegende Monster für die Kosten anderer Karten tributen kann, da er selber über diese Karten Einsicht hat, welche Werte sie haben.

Spieler A möchte seinen verdeckt liegenden "Jinzo" tributen für einen "Deckverwüstungsvirus".
  • Spieler A hat Einsicht in seine verdeckt liegende Monsterkarte und kann seine Werte erkennen, daher kann er "Jinzo" tributen.

Spieler A spielt auf den gegnerischen "Goldd, Wu-Fürst der Finsteren Welt" ein "Buch des Mondes". Anschließend spielt er in einer neuen kette "Seelentausch" und möchte den gerade erst verdeckten "Goldd, Wu-Fürst der Finsteren Welt" für seinen "Deckverwüstungsvirus" tributen.
  • Zwar hatte Spieler A gerade noch Einsicht in die Karte und weiß daher seine relevanten Werte für den "Deckverwüstungsvirus", allerdings verfügt er momentan über keinerlei Werte und Eigenschaften.
  • Daher darf das gegnerische Monster in dem Fall nicht für "Deckverwüstungsvirus" tributet werden.

Wie wir sehen, dürfen wir nur ein bestimmtes verdeckt liegendes Monster als KOSTEN tributen, wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch selbst Einblick in die verdeckte Karte haben.

Kontaktfusion: Diese spezielle Art der Beschwörung von Fusionsmonstern aus dem Extra Deck wird immer ohne die Zauberkarte "Polymerisation" durchgeführt. Kontaktfusionen können durchgeführt werden, wenn für die Fusion die erforderlichen Monster auf deiner Spielfeldseite befinden. Dabei ist es auch möglich, wenn ein, mehrere oder alle erforderlichen Monster verdeckt auf deiner Spielfeldseite liegen.

Beispiele:

Spieler A kontrolliert einen offenen "Gladiatorungeheuer Bestiari" und einen verdeckten "Gladiatorungeheuer Murmillo".
  • Spieler A kann nun BEIDE 'Gladiatorungeheuer' zurück ins Deck legen, um "Gladiatorungeheuer Gyzarus" intern als Spezialbeschwörung zu beschwören.

Spieler A kontrolliert einen verdeckten "Gladiatorungeheuer Bestiari" und einen verdeckten "Gladiatorungeheuer Laquari".
  • Spieler A kann nun BEIDE 'Gladiatorungeheuer' zurück ins Deck legen, um "Gladiatorungeheuer Gyzarus" intern als Spezialbeschwörung zu beschwören.


Effekte von verdeckten Monstern
Verdeckt liegende Monster haben grundsätzlich KEINEN Effekt!

Beispiele:

Spieler A hat einen verdeckt liegenden "Geister-Sensenmann" auf seiner Spielfeldseite. Spieler B aktiviert "Gedankenkontrolle" und zielt auf den verdeckt liegenden "Geister-Sensenmann".
  • Da der verdeckt liegende "Geister-Sensenmann" keinen Effekt hat, wird er NICHT zerstört, obwohl "Gedankenkontrolle" auf ihn zielt.
  • Spieler B erlangt die Kontrolle (erst hier würde sich der "Geister-Sensenmann" selbst zerstören) über "Geister-Sensenmann" und kann diesen auch als Flippbeschwörung beschwören, ohne das er zerstört wird.

Spieler A hat einen verdeckt liegenden "Urmaterialdrache" auf seiner Spielfeldseite. Spieler B aktiviert "Schildstoß" und zielt den "Urmaterialdrache"n.
  • Da der verdeckt liegende "Urmaterialdrache" keinen Effekt hat, kann keine Handkarte abgeworfen werden und "Urmaterialdrache" wird durch den Effekt von "Schildstoß" zerstört.

Ausnahmen bilden hier Monster, bei denen der Effekttext ausdrücklich etwas anderes sagt:

Spieler A hat eine verdeckt in Verteidigungsposition liegende "Großschild-Wache" auf seiner Spielfeldseite. Spieler B aktiviert "Adliger der Auslöschung" und zielt auf die verdeckt liegende "Großschild-Wache".
  • Der Effekt der "Großschild-Wache" annulliert den Effekt von "Adliger der Auslöschung" nachdem diese Aufgedeckt wurde, da diese Zauberkarte genau auf diese 1 verdeckt liegende Monsterkarte zielte.

Es ist NICHT möglich, ein verdeckt liegendes Monster für seinen eigenen Effekt zu tributen.

Spieler A hat einen "Der Schöpfer" auf seiner Hand und eine verdeckt in Verteidigungsposition liegende "Inkarnation des Schöpfers" auf seiner Spielfeldseite.
  • Spieler A kann den Effekt von "Inkarnation des Schöpfers" nicht aktivieren, um "Der Schöpfer" von seiner Hand spezial zu beschwören.
  • Es ist nicht möglich, ein Monster für seinen eigenen Effekt zu tributen, wenn es verdeckt liegt. "Inkarnation des Schöpfers" müsste vorher aufgedeckt werden.


Die Aktivierung von Karten

Karten mit Aktivierungsbedingungen
Es gibt Karten, die nur in gewissen Situationen aktiviert werden können. Diese Karten haben Aktivierungsbedingungen. Diese Karten können entweder nur in einer gewissen Phase des Gegners aktiviert werden (z. B. Standby Phase) oder als Reaktion auf eine Aktion des Gegners (z. B. eine Angriffserklärung).

Beispiele:

  • "Spiegelkraft" - kann nur als Reaktion auf eine gegnerische Angriffserklärung gespielt werden.
  • "Reißender Tribut" - kann nur als Reaktion gespielt werden, wenn ein Monster beschworen wurde.
  • "Fallen lassen" - kann nur in der gegnerischen Draw Phase als Reaktion auf die Aktion, eine Karte zu ziehen aktiviert werden.

Wenn eine (gesetzte) Karte mit Aktivierungsbedingungen durch den Effekt einer anderen Karte zerstört wird (z. B. "Schwerer Sturm"), kann sie nicht angekettet werden, wenn die Aktivierungsbedingungen nicht erfüllt sind!

Beispiele:

Du zerstörst mit "Schwerer Sturm" eine "Spiegelkraft".
  • "Spiegelkraft" kann nicht angekettet werden, da die Aktivierungsbedingung nicht gegeben ist. Sie kann nur bei einem Angriff aktiviert werden, im Gegensatz zu einem "Krug der Gier".

Spieler A aktiviert "Schwerer Sturm" auf die verdeckte "Sündenbock" Karte. Der Gegner kettet diese an. Es befindet sich noch ein verdeckter "Reißender Tribut" bei Spieler A, welchen er nun anketten möchte.
  • Da allerdings noch keine Monster beschworen wurden, sondern lediglich Karteneffekte, die eine Beschwörung einleiten würden ("Sündenbock"), so ist die Aktivierungsbedingung für "Reißender Tribut" nicht gegeben.
  • Die Kette löst sich auf und es werden die 'Schaf Spielmarken' beschworen, anschließend werden alle Zauber- und Fallenkarten, außer "Schwerer Sturm", zerstört.


Karten ohne Aktivierungsbedingungen
Gesetzte Schnellzauber- oder Fallenkarten ohne festgeschriebenen Aktivierungszeitpunkt können 'jederzeit' aktiviert werden (selbiges gilt für Schnelleffekte), vorausgesetzt sie wurden im vorigen Zug gesetzt (eine Fallenkarte kann nicht in dem Zug aktiviert werden, in dem sie gesetzt wurde; Wenn eine Schnellzauberkarte gesetzt wird, gelten für sie die gleichen Regeln wie für eine Fallenkarte!).

Wenn auf einer Karte nicht ausdrücklich festgelegt ist, wann sie aktiviert werden kann, kann sie bei vorhandener Priorität 'jederzeit' aktiviert werden.

Beispiele:

  • "Waboku" - kann 'jederzeit' aktiviert werden.
  • "Krug der Gier" - kann ebenfalls 'jederzeit' aktiviert werden.
  • "Buch des Mondes" - kann ebenfalls 'jederzeit' aktiviert werden.

Selbst wenn eine Karte eine andere Karte ohne Aktivierungsbedingung zerstören würde, kann diese Karte angekettet werden und obwohl die Karte zerstört wird, gilt der Effekt dieser Karte! Das liegt daran, dass Effekte keine Karten sind. Mehr hierzu im Kapitel Ketten.


Das Kara Uchi Prinzip
Dieses recht einfache Prinzip zur Aktivierung von Karten dient dazu, die Legalität einer Karten- bzw. Effektaktivierung zu überprüfen. Es sagt: Wir dürfen nur eine Karte oder einen Karteneffekt aktivieren, wenn wir auch VOR der Kartenaktivierung schon wissen, dass sich der Effekt vollständig auflösen kann! Ist dies nicht der Fall, so dürfen wir die Karte oder den Karteneffekt nicht aktivieren.
Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass dabei keine weiteren Karten angekettet werden müssen, um die Aktivierung legal zu machen. Diese Karten müssten im Voraus aktiviert werden.

Beispiele:

Spieler A möchte "Blitzeinschlag" aktivieren, allerdings kontrolliert Spieler B keine offenen Monster.
  • Spieler A darf "Blitzeinschlag" NICHT aktivieren, da schon vorher feststeht, dass der Effekt nichts bewirken würde.

Spieler A möchte nun "Schwerer Sturm" aktivieren. Es befinden sich aber keine anderen Zauber- oder Fallenkarten auf dem Spielfeld.
  • Spieler A darf auch hier die Zauberkarte nicht aktivieren, da der Effekt keine Auswirkungen hätte. Zwar liegt vor der Aktivierung der Karte fest, dass "Schwerer Sturm" auf dem Spielfeld liegt, allerdings zerstört sich die Karte nicht selbst.

Spieler A hält einschließlich einer "Handzerstörung" 2 Karten in seiner Hand. Spieler B ebenfalls.
  • Auch hier darf die Zauberkarten nicht aktiviert werden, da Spieler A nach der Aktivierung von "Handzerstörung" nur noch 1 Karte in der Hand halten würde. Der Effekt würde folglich nicht vollständig aufgelöst werden können und somit haben wir wieder das Kara Uchi Prinzip.

Spieler A hat jetzt einen "Verwandlungskrug" verdeckt. Spieler B hat nur noch 4 Deckkarten.
  • Spieler A darf jetzt den "Verwandlungskrug" flippen, obwohl feststehen würde das sich der Effekt nicht ganz auflösen würde.
  • Bei Flippeffekten haben wir also einen Sonderfall, da sich Flippeffekte immer aktivieren und die Flippbeschwörung an sich keine Effektaktivierung ist, sondern eine Aktion.
  • Der Effekt würde sich so weit wie möglich auflösen und Spieler B würde das Spiel verlieren, da er keine Deckkarten mehr hat.


Aktivierungsort
Der Aktivierungsort spielt zwar nur eine sehr untergeordnete Rolle, sollte aber zumindest angesprochen werden. Normalerweise aktivieren sich Karteneffekte dort, wo der Spieler auch die Karte auf das Spielfeld gelegt hat.
Sprich: Spieler A aktiviert eine Zauberkarte auf seiner Spielfeldseite. Der Effekt der Karte bleibt auch dort vorhanden und löst sich auf dessen Spielfeldseite auf, sodass ihm der Effekt zugute kommt.

Jetzt haben wir folgendes Beispiel:

Spieler A kontrolliert eine offene "Gehirnwäsche Aufheben" und hat in seinem Friedhof einen "Schicksalsheld - Disc Commander". Spieler B aktiviert eine "Wiedergeburt" und zielt den "Schicksalsheld - Disc Commander".
  • Der "Schicksalsheld - Disc Commander" wird auf die Spielfeldseite von Spieler B beschworen.
  • Bevor jetzt der Effekt des "Schicksalsheld - Disc Commander" triggert, werden die permanenten Effekte verrechnet. In dem Fall würde also "Gehirnwäsche Aufheben" den "Schicksalsheld - Disc Commander" auf die Seite von Spieler A holen.
  • Nun triggert der Effekt des "Schicksalsheld - Disc Commander" auf die Beschwörung und der Effekt wird zu Kettenglied 1.

Wir sehen hier also, obwohl Spieler B das Monster beschwört, ist das Recht seiner Effektaktivierung nicht auf seiner Seite, da das Monster bei der Aktivierung seines Effektes den Kontrolleur des Effektes bestimmt!


Aktivierungsort bei Kosten
Auch bei Aktivierungskosten haben wir eine Besonderheit, denn oft erscheinen Friedhofseffekte oder Feldeffekte nicht als solche. Effekte mit Aktivierungskosten aktivieren sich immer dort, wo die Kosten erbracht wurden!

Beispiele:

Spieler A hat einen offenen "Schatteneinsperrender Spiegel" und Spieler B wirft eine "D.D. Krähe" als Aktivierungskosten aus seiner Hand ab, um einen in Spieler A's Friedhof befindenden "Baumfrosch" zu verbannen.
  • Da "Schatteneinsperrender Spiegel" nur Effekte die auf dem Feld oder im Friedhof aktiviert werden annulliert, ist es nicht möglich den Effekt der "D.D. Krähe" aufzuhalten.
  • "D.D. Krähe" wurde aus der Hand als Kosten abgeworfen und daher aktiviert sich der Effekt auch auf der Hand, dort wo die Kosten erbracht wurden.

Ein "Schicksalsheld - Malicious" liegt in Spieler B's Friedhof und wieder ein "Schatteneinsperrender Spiegel" bei Spieler A. Die Kosten für die Effektaktivierung werden erbracht und somit wird "Schicksalsheld - Malicious" verbannt.
  • Die Kosten werden im Friedhof erbracht und somit aktiviert sich der Effekt des "Schicksalsheld - Malicious" auch im Friedhof.
  • Der permanente Effekt des "Schatteneinsperrender Spiegel" kommt nun zur Geltung und annulliert den Effekt des "Schicksalsheld - Malicious".

Nun tributet Spieler A einen "Großer Maju Garzett" mit 2400 ATK, um den Effekt der "Katapultschildkröte" zu aktivieren.
  • Der Effekt aktiviert sich auf dem Feld, da dort die Kosten erbracht wurden.
  • Zusätzlich werden auch die ATK des "Großer Maju Garzett" auf dem Feld überprüft und dem Effekt der "Katapultschildkröte" hinzugefügt.
  • Zwar hat "Großer Maju Garzett" auf dem Friedhof 0 ATK, doch spielt das keine weitere Rolle für die Auflösung des Effektes. Es gibt somit 1200 Punkte Effektschaden.


Schleifen

Endlosschleife (Infinite Loop)
Eine Endlosschleife ist eine Effektkombo, bei der mehrere Effekte gleichzeitig greifen und lösen so eine Kette oder ein wiederholen permanenter Effekte von unendlichen, nicht mehr aufhaltbaren Ereignissen aus. Endlosschleifen sind grundsätzlich verboten!

Wenn ein Spieler weiß, dass er mit dem Spielen einer Karte eine Endlosschleife auslöst, dann darf dieser die Karte NICHT ausspielen bzw. die Position einer Karte NICHT verändern. Tut er dies trotzdem, so gilt die Karte als fehlaktiviert und kommt in die ursprüngliche Position vor der Aktivierung zurück.

Beispiel:

Spieler A hat einen "Cyber Phönix" offen in Angriffsposition auf dem Spielfeld, ein 'Erzunterweltler'-Monster und ein "Hinabstürzen" auf der Hand. Spieler B hat nur einen "Jinzo" offen in Angriffsposition auf dem Spielfeld. Spieler A möchte gerne den "Jinzo" mit "Hinabstürzen" übernehmen.
  • "Hinabstürzen" darf Spieler A nicht aktivieren, da er weiß er würde eine Endlosschleife auslösen. "Jinzo" würde immer wieder die Seite hin und her wechseln.
  • Er hat nur die Möglichkeit den "Cyber Phönix" in die offene Verteidigungsposition zu drehen. Dort ist der Effekt nicht mehr aktiv. Danach darf er erst das "Hinabstürzen" aktivieren.
  • Würde dieser Zug so durchgeführt werden, darf der "Cyber Phönix" so lange nicht in Angriffsposition gebracht werden, bis feststehen würde, dass keine Endlosschleife entstehen könnte. Zum Beispiel durch das zerstören von "Jinzo".

Bei einer Endlosschleife wird in der Regel ein Prozess in Gang gesetzt, wo irgendwas annulliert werden soll. Auch gibt es Situationen, wo kein Spieler die Schuld an einer Endlosschleife trifft. Sollte es unabsichtlich zu einer Endlosschleife kommen, weil beide Spieler dies nicht wussten, so wird die Karte die etwas annulliert zerstört. Der Grund dafür ist, dass Endlosschleifen verboten sind, ob eine Endlosschleife unabsichtlich ausgelöst wurde, spielt da keine Rolle. Im Vorfeld darf also nicht feststehen, ob eine Endlosschleife entstehen würde.

Beispiel:

Spieler A hat ein "Hinabstürzen" auf den "Jinzo" von Spieler B gespielt. Außerdem hat Spieler A noch einen verdeckt liegenden "Cyber Phönix" auf seiner Spielfeldseite. Spieler B ist am Zug und spielt ein "Buch von Taiyou" auf die verdeckte Karte von Spieler A.
  • Da Spieler B zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, dass er eine Endlosschleife auslöst, darf er die Karte aktivieren.
  • Der verdeckte "Cyber Phönix" wird also aufgedeckt und in die offene Angriffsposition gebracht.
  • Nun würde wieder die Endlosschleife beginnen, allerdings ist diese ja verboten. Da "Buch von Taiyou" legal aktiviert wurde können wir schlecht sagen, die Karte wurde fehlaktiviert. Somit darf diese Aktion nicht mehr zurückgenommen werden.
  • In diesem Fall würde also die Karte zerstört werden, die etwas annulliert. "Cyber Phönix" wird in dem Fall also zerstört, da er "Hinabstürzen" immer wieder annullieren würde.


Legale Schleife
Neben der Endlosschleife gibt es auch legale Schleifen. Bei diesen Effektkombos nennt der Spieler, der die legale Schleife auslöst, eine Zahl wie oft er die Schleife ausführen möchte (außer unendlich, denn unendlich ist keine Zahl). Danach muss er eine andere Aktion durchführen.
Legale Schleifen können immer manuell aufhalten werden, daher sind sie nicht verboten. Sobald in einer Schleife noch die Chance besteht diese zu stoppen, so gilt dies als legale Schleife, und sei es, dass ein Spieler dabei verliert.

Beispiele:

Spieler A hat "Ultimativer Tyranno" in Angriffsposition auf dem Spielfeld. Spieler B einen verdeckt liegenden "Speer-Idiot" und im Friedhof einen weiteren, wobei Spielern A keine Karten im Friedhof hat. Spieler A greift mit "Ultimativer Tyranno" den verdeckten "Speer-Idiot" an.
  • Nun müsste eigentlich eine Endlosschleife beginnen, da beide Monster einen non-optionalen Effekt haben und der "Speer-Idiot" seinen Effekt bei keiner Karte im gegnerischen Friedhof aktivieren lässt.
  • Allerdings gibt es die Möglichkeit einen "Speer-Idiot" in offener Angriffsposition zu beschwören. Also muss Spieler B sagen, wie oft er seine "Speer-Idioten" vom Friedhof verdeckt in Verteidigungsposition beschwört. Danach muss er eine andere Entscheidung treffen.
  • Er muss also den "Speer-Idiot" in offener Angriffsposition beschwören, selbst wenn Spieler B dadurch das Spiel verlieren würde.

Es liegt eine offene "Karte der sicheren Wiederkehr" und ein "Manticore der Finsternis" wurde in diesem Spielzug auf den Friedhof gelegt und ein weiteres Exemplar hat der Spieler auf seiner Hand. Der Spieler sendet in der End Phase den "Manticore der Finsternis" von der Hand auf den Friedhof um den anderen "Manticore der Finsternis" aus dem Friedhof zu beschwören.
  • Nun wird zunächst eine Karte gezogen und der Spieler sendet den "Manticore der Finsternis" auf den Friedhof um den nächsten zu beschwören.
  • Da wir hier einen optionalen Effekt haben, sagen wir die Kombo zunächst so oft an wie wir Karten ziehen möchten. Somit haben wir eine legale Schleife.
  • Wir befinden uns auch noch mitten in der End Phase, deswegen ist es möglich, noch eine weitere Kette zu starten und die Schleife kurz zu unterbrechen. Die Kombo kann also hier sogar unterbrochen werden und erneut gestartet werden.


Handkartenlimit

Möchten wir als Turn Player unseren Zug beenden, so gehen wir in die End Phase. Möglicherweise müssen nun noch Effekte ("D.D. Überlebender") aufgelöst werden oder bestimmte Bedingungen ("Gehirnkontrolle") erfüllt werden.
Nachdem die Effekte, Bedingungen, etc. überprüft und abgearbeitet wurden, gibt es noch die Möglichkeit Effekte oder Karten zu aktivieren, die mindestens Zaubergeschwindigkeit 2 haben.
In der Regel wird das nicht passieren und wir passen als Turn Player Priorität auf dem neutralen Game State, sollte der non-Turn Player jetzt auch Priorität passen, wir überprüft wie viele Handkarten der Turn Player in seiner Hand hält. Haben wir als Turn Player mehr als 6 Karten auf der Hand, MÜSSEN wir die Handkarten auf den Friedhof abwerfen bis wir genau 6 Handkarten in der Hand halten. Dies ist immer die letzte Aktion die in jedem Spielzug durchgeführt wird.
Manuell ist es jetzt NICHT mehr möglich Effekte oder Karten in einer neuen Kette zu aktivieren. Es geht also sofort in die Draw Phase, aber Achtung:

Nun kann es passieren, eine Karte abgeworfen zu haben, die einen Triggereffekt besitzt und dieser auf das Abwerfen triggert. Dabei spielt es KEINE Rolle ob der Effekt optional oder non-optional ist. Dieser Effekt aktiviert sich dann in einer neuen Kette. Auch kann dieser Kette weiterhin problemlos ein oder mehrere Kettenglieder hinzugefügt werden.
Nachdem die Kette aufgelöst wurde, darf KEINE weitere Kette manuell gestartet werden. Das Spiel überprüft als nächstes sofort WIEDER die Handkarten des Turn Players. Sollten nun die Handkarten, der Grundregel entsprechen, wird der Zug endgültig beendet. Ist dies nicht der Fall, wird die Handkartenanzahl wieder angepasst bis die Grundregel erfüllt ist.
Neben Triggereffekten werden natürlich auch noch permanente Effekte mitberücksichtigt.

Beispiel:

Spieler A geht in seine End Phase und hält dabei 7 Handkarten in der Hand. Beide Spieler passen ihre Priorität und Spieler A muss nun eine Handkarte abwerfen. Er entscheidet sich für "Nächtlicher Angreifer".
  • Da "Nächtlicher Angreifer" von der Hand auf den Friedhof gelegt wurde, aktiviert sich sein nicht optionaler Triggereffekt.
  • Spieler A muss sich nun ein Flippeffektmonster vom Friedhof auf die Hand nehmen.
  • Nun hat Spieler A wieder 7 Handkarten und er muss eine weitere Karte abwerfen.

Achtung: Das Abwerfen in der End Phase, zählt NICHT als Karteneffekt! 'Finstere Welt' Monster können so nicht beschworen werden.

Weiteres Beispiel:

Spieler A geht in seine End Phase und hält dabei 7 Handkarten in der Hand. Spieler B hat einen verdeckten "Reißender Tribut". Beide Spieler passen ihre Priorität und Spieler A muss eine Handkarte abwerfen. Er entscheidet sich für "Sagenhafter Lurrie".
  • Da "Sagenhafter Lurrie" von der Hand auf den Friedhof abgeworfen wurde, aktiviert sich sein nicht optionaler Triggereffekt und er wird auf das Feld beschworen.
  • Spieler B darf jetzt KEINEN "Reißender Tribut" aktivieren, da nach der aufgelösten Kette nach der Handkartenlimit-Abwurfregel, keine Kette mehr manuell gestartet werden darf. Somit darf nicht mehr auf die Beschwörung reagiert werden, nur noch Triggereffekte oder permanente Effekte können hier eingreifen.


Token (Monsterspielmarken)

Monsterspielmarken werden durch die Effekte anderer Karten produziert.
Sie gelten als normale Monster und zudem auch als Karten, allerdings mit einigen Einschränkungen. Sie werden grundsätzlich immer spezial beschworen, auch wenn auf der erzeugenden Karte etwas wie 'platziere' oder 'setze Monsterspielsteine' steht!

Beispiel:

Spieler B hat einen verdeckt liegenden "Reißender Tribut" in seiner Zauber- und Fallenkartenzone gesetzt. Spieler A aktiviert "Sündenbock".
  • Obwohl auf "Sündenbock" steht 'Beschwöre 4 "Schaf-Spielmarken"…' handelt es sich um eine Spezialbeschwörung der Monsterspielmarken.
  • Spieler B kann als Reaktion auf die Spezialbeschwörung (nicht auf die Kartenaktivierung) seinen "Reißender Tribut" aktivieren.

Monstertoken repräsentieren grundsätzlich immer normale Monster, auch wenn vermutet werden könnte, dass es sich bei den Token um Effektmonster handeln könnte. Die Token haben sozusagen nach ihrer Beschwörung eine Bedingung auferlegt bekommen, die oft den Eindruck erweckt, es würde sich um Effektmonster handeln.

Beispiel:

Spieler B hat 3 'Ojama-Spielmarken' auf seiner Spielfeldseite, die ihm Spieler A durch den Effekt von "Ojama-Trio" zugeschoben hat. Zusätzlich befindet sich noch ein offen liegender "Baumfrosch" auf der Spielfeldseite von Spieler B. Spieler A hat einen verdeckt liegenden "Waffenstillstand" in seiner Zauber- und Fallenkartenzone gesetzt und aktiviert diesen.
  • Obwohl Spieler B immer dann 300 Punkte Effektschaden erhält, wenn eines seiner Token zerstört wird, handelt es sich bei den Token NICHT um Effektmonster.
  • Der Effekt, dass Spieler B Schaden erhalten würde, kommt von der Fallenkarte "Ojama-Trio", welche die Token erzeugt hat.
  • "Waffenstillstand" wird aufgelöst und Spieler B erhält 500 Punkte Effektschaden wegen "Baumfrosch".

Token können NIEMALS verdeckt liegen! Wenn eine Karte nur den Effekt hat, ein Monster zu verdecken, ist eine Monsterspielmarke KEIN gültiges Ziel und die Karte kann nicht auf ein Token zielen! Wenn eine Karte einen Effekt hat, der unter anderem ein Monster verdeckt, kann er grundsätzlich aktiviert werden, doch dieser Teil des Effekts hat keine Wirkung auf die Monsterspielmarken.

Beispiele:

Spieler A hat 3 durch "Sündenbock" produzierte Token auf seiner Spielfeldseite. Spieler B will "Buch des Mondes" auf eines der Token spielen.
  • Es ist nicht möglich, "Buch des Mondes" auf eine Monsterspielmarke zu spielen, da sie nicht verdeckt werden kann und somit kein gültiges Ziel ist.

Spieler A hat 3 durch "Sündenbock" produzierte Token in Angriffsposition auf seiner Spielfeldseite. Spieler B aktiviert "Verbergende Schwerter".
  • Die Token werden in die offen liegende Verteidigungsposition gedreht, da sie nicht verdeckt werden können.

Wie eingangs schon erwähnt wurde, gelten Monstertoken auch als Karten!

Beispiel:

Spieler A hat 4 durch "Sündenbock" produzierte Token auf seiner Spielfeldseite, keine weiteren Karten auf seiner Spielfeldseite und keine in seiner Hand. Spieler B aktiviert "Verborgendes Geschütz".
  • Da die Token auch als Karten gelten, gibt es 4 * 200 Punkte Schaden, also 800 Punkte Effektschaden für Spieler A.

Falls ein Token durch den Effekt einer anderen Karte vom Spielfeld entfernt wird, wird es einfach vom Spielfeld genommen und verschwindet. Anders als Monster, die verbannt wurden, landet ein Token nicht im Stapel der verbannten Karten, es ist quasi für immer verloren. Somit ist es nicht möglich ein vom Feld entferntes Token zurück ins Spiel zu bringen.

Beispiele:

Spieler A hat 4 durch "Sündenbock" produzierte Token auf seiner Spielfeldseite. Spieler B beschwört einen "Caius, der Schattenmonarch", aktiviert den Effekt und zielt auf 1 Token, um es zu verbannen.
  • Das Token wird vom Feld entfernt, landet aber nicht in der Banished Zone.
  • Somit ist es Spieler A nicht möglich, das Token mit Hilfe von "Rückkehr aus einer anderen Dimension" zurück aufs Spielfeld zu bringen.

Spieler A hat 4 durch "Sündenbock" produzierte Token auf seiner Spielfeldseite und es befinden sich keine weiteren Karten auf seiner Spielfeldseite. Spieler B kontrolliert lediglich einen verdeckten "Verwandlungskrug #2". Spieler B flippt seinen "Verwandlungskrug #2".
  • Die Token würden durch den Effekt vom Spielfeld entfernt werden, daher werden sie vom Spielfeld genommen und nicht ins Deck gemischt.
  • Spieler A nimmt keine Karten auf, da kein Monster in sein Deck gemischt wurde.
  • Spieler B führt den Effekt des "Verwandlungskrug #2" aus, bis er 1 Monster aufnimmt.

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